2/I/2025 Bessere Arbeitsbedingungen – bessere Kitas

AntragstellerInnen:

Jusos Potsdam

Der Landesdelegiertenkonferenz möge beschließen:

Bessere Arbeitsbedingungen – bessere Kitas

Gute Bildung beginnt nicht erst in der Schule, sondern bereits in der Kita. Wer Chancengleichheit wirklich will, muss genau hier ansetzen. Brandenburg braucht ein Kita-System, das Bildung und Betreuung nicht als Sparmodell betrachtet, sondern als öffentlichen Auftrag.

Wir wollen, dass Kitas echte Bildungsorte werden – mit einer Finanzierung, die sich an den Bedürfnissen der Kinder, Familien und Fachkräfte orientiert, nicht an komplizierten Abrechnungsverfahren.

Kitas müssen endlich so finanziert werden, wie sie wirken: als zentrale Orte von Bildungsgerechtigkeit, sozialer Teilhabe und Gleichstellung.

Wir fordern daher die SPD-Ministerien der Landesregierung auf, folgende Maßnahmen zeitnah umzusetzen:

  1. Arbeitszeiten realistisch abbilden: Mittelbare pädagogische Arbeit anerkennen

Vor- und Nachbereitungszeiten, Elterngespräche, Teamabsprachen und Dokumentation sind fester Bestandteil pädagogischer Arbeit. Sie müssen vollständig auf die Arbeitszeit der Fachkräfte angerechnet werden.

  1. Leitungen entlasten: Mehr Freistellung für Führungsaufgaben

Kita-Leitungen tragen für ihre Einrichtungen große Verantwortung. Die Sockelfreistellung für Leitungsaufgaben sowie die totale Begrenzung für Leitungsaufgaben muss deutlich erhöht werden, um echte Teamführung und Qualitätsentwicklung zu ermöglichen.

  1. Kitas verlässlich und gerecht finanzieren

Wir fordern eine klare, bedarfsgerechte und transparente Finanzierung von Kitas. Diese muss sich am tatsächlichen Bedarf jeder Einrichtung orientieren – unabhängig von Trägerschaft oder Standort. Damit werden Verwaltungsaufwände reduziert, Planungssicherheit für die Träger geschaffen und insbesondere finanzschwache Kommunen entlastet.

  1. Betreuungsschlüssel verbessern

Für eine gute und individuelle Förderung fordern wir eine klare Erhöhung des Betreuungsschlüssels im Krippenbereich, auf ein Verhältnis von mindestens 1 Fachkraft pro 3 Kinder. Dieses Verhältnis ermöglicht pädagogische Qualität auf Augenhöhe, stärkt die Beziehungsarbeit und reduziert die Belastung in den Einrichtungen deutlich.

  1. Fachkräfte stärken: Gute Arbeit braucht gute Bedingungen

Faire Bezahlung, Weiterbildungsmöglichkeiten und attraktive Arbeitsbedingungen sind Voraussetzungen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und den Beruf langfristig attraktiv zu gestalten.

  1. Kitas als Orte von Bildungsgerechtigkeit verstehen

Frühkindliche Bildung entscheidet über Teilhabechancen. Eine gute Kita ist die erste Bildungseinrichtung im Leben eines Kindes. Sie gleicht soziale Unterschiede aus, ermöglicht gleiche Startchancen und unterstützt Eltern – insbesondere Frauen – bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Empfehlung der Antragskommission:

Änderungsanträge

  • Ä1 zum 2/I/2025

    AntragstellerInnen:

    Jusos Oberhavel

    Der möge beschließen:

    Seite , Zeile 11,14, Ändern

    Der Text in Zeile 11 wird ersetzt durch: „Arbeitszeiterfassung einführen: Mittelbare pädagogische Arbeit anerkennen“.

    Nach Zeile 14 wird ergänzt: „Für pädagogische Arbeit werden Zeiterfassungssysteme eingeführt, wie sie von den Gewerkschaften gefordert wird.“

    Begründung:

    Insbesondere in pädagogischen Berufen bleiben, wie dem Ursprungsantrag zu entnehmen, vielerlei Arbeiten oftmals in der Bemessung und Anerkennung von Arbeitszeiten unberücksichtigt. Das führt dazu, dass viele Pädagog*innen Mehrarbeit leisten müssen, die weder dokumentiert noch vergütet wird.

    Eine einfache Arbeitszeiterfassung wird dabei auch von den Gewerkschaften (etwa GEW) gefordert und würde die tatsächlichen Arbeitszeiten zum Vorschein bringen und damit auch eine zielgerichtete Handlungs- und Bedarfsanalyse in den verschiedenen Bereichen ermöglich.

    Für gerechtere Arbeitsbedingungen von Pädagog*innen!