29/I/2025 Feministisches Angebot für junge Männer

AntragstellerInnen:

Jusos Brandenburg

Der Landesdelegiertenkonferenz möge beschließen:

Feministisches Angebot für junge Männer

Der Juso-Landesvorstand gründet eine Arbeitsgruppe „Feminismus für junge Männer“. Diese Arbeitsgruppe steht allen Juso-Mitgliedern offen und soll einen Raum für den Austausch über Themen schaffen, die junge Männer betreffen. Im Mittelpunkt steht die Reflexion ihres Status und ihrer Identität in unserer Gesellschaft aus einer feministischen Perspektive, die traditionelle Rollenbilder kritisch hinterfragt.

Ziel ist es, junge Männer aktiv in die Diskussion, um Gleichberechtigung und gesellschaftlichen Wandel einzubinden, sie für feministische Themen zu sensibilisieren und ihnen eine Plattform zu bieten, um ihre Anliegen zu artikulieren. Dabei soll eine offene, inklusive und respektvolle Verbandskultur gefördert werden, die Vielfalt anerkennt und alle jungen Männer anspricht. Hierfür steht der Bildungsauftrag des Verbands im Vordergrund und soll weder vorschreibend noch belehrend ausgeführt werden, sodass eine individuelle Meinungsbildung stattfinden kann.

Begründung:

Viele junge Männer stehen vor Herausforderungen, die in gesellschaftlichen Rollenbildern und Erwartungen verwurzelt sind. Sie suchen Orientierung und Unterstützung bei Fragen ihrer Identität, ihres Selbstverständnisses und ihrer Rolle in der Gesellschaft. Oftmals finden sie diese bei Influencern oder Gruppen, die misogynen, rechten oder toxischen Männlichkeitsbildern verfallen sind. Diese Angebote verzerren gesellschaftliche Missstände und radikalisieren junge Männer.

Um dem entgegenzuwirken, ist es essenziell, ein positives, emanzipatorisches Angebot zu entwickeln, das junge Männer in ihrer Vielfalt anspricht. Ziel ist es, ihnen eine Perspektive zu bieten, die auf Gleichberechtigung, gegenseitigem Respekt und einer kritischen Reflexion traditioneller Rollenbilder basiert. Damit können wir dazu beitragen, Radikalisierung vorzubeugen und junge Männer aktiv in die Gestaltung einer gerechteren Gesellschaft einzubinden.

Unsere Vision:

Wir wollen eine neue politische Kultur entwickeln, die von Solidarität, Beteiligung und gegenseitiger Wertschätzung geprägt ist. Dazu schaffen wir offene, niedrigschwellige Formate für junge Männer überall im Land, die Raum für Austausch, Debatte und Bildung bieten.

Wir setzen auf regionale Kampagnen und Aktionen, die gezielt junge Männer ansprechen und sie ermutigen, sich mit feministischen Themen auseinanderzusetzen. Dabei arbeiten wir eng mit Schulen, Jugendgruppen und lokalen Initiativen zusammen, um den Zugang zu erleichtern und eine breite Beteiligung zu ermöglichen.

Mögliche Maßnahmen:

- Offene Formate: Regelmäßige Workshops, Diskussionsrunden und Veranstaltungen, die speziell auf junge Männer zugeschnitten sind, um sie für feministische Themen zu sensibilisieren und ihre Perspektiven einzubeziehen.

- Vernetzung vor Ort: Aufbau und Unterstützung lokaler Gruppen, die sich mit Fragen von Männlichkeit, Gleichberechtigung und gesellschaftlichem Wandel beschäftigen. (Jeder Unterbezirk wird bereits durch einen Ansprechpartner*in im Landesvorstand begleitet, um den Austausch zu fördern.)

- Inklusive Kultur: Strukturelle Barrieren abbauen, um den Zugang zu erleichtern. Wir setzen uns für eine inklusive Verbandskultur ein, die Diversität anerkennt und junge Männer mit unterschiedlichen Hintergründen anspricht, insbesondere marginalisierte Gruppen wie BIPoC, junge Menschen mit Behinderungen oder aus verschiedenen sozialen Kontexten.

- Kontinuierliche Weiterentwicklung: Wir holen regelmäßig Feedback ein, um unsere Formate und Angebote an die Bedürfnisse der jungen Männer anzupassen. Unsere Awareness-Strukturen werden ausgebaut, um eine diskriminierungssensible Atmosphäre zu schaffen.

- Digitale Formate: Nutzung digitaler Plattformen, um den Austausch zu fördern, Diskussionen zu ermöglichen und junge Männer auch in ländlichen Regionen zu erreichen.

Empfehlung der Antragskommission: