28/I/2020 Qualitativ hochwertigere Radverkehrswegesysteme

AntragstellerInnen:

Jusos Potsdam-Mittelmark

Der Landesdelegiertenkonferenz, SPD-Landtagsfraktion Brandenburg, SPD-Bundestagsfraktion, SPD-Landesparteitag, Juso Bundeskongress möge beschließen:

Qualitativ hochwertigere Radverkehrswegesysteme

Die Prinzipien für ein leistungsfähiges und von einer breiten Masse der Bevölkerung angenommenes Radverkehrswegenetz sind die folgenden:

  • Zusammenhang: Die Routen bilden ein zusammenhängendes und dichtes Netz, das keine Lücken aufweist und alle wichtigen Quellen und Ziele des Radverkehrs, alle Ortsteile und wichtige Nachbarorte verbindet und erschließt.
  • Direktheit: Für den Alltagsverkehr werden möglichst immer optimale Routen angeboten. Umwege werden minimiert.
  • Reisegeschwindigkeit: Für den Alltagsverkehr mit längeren Reiseweiten ist eine hohe Reisegeschwindigkeit mit Minimierung der Anzahl der Halte von herausragender Bedeutung.
  • Lesbarkeit / Kontinuität: Die Radverkehrsverbindungen sind so gestaltet, dass durchgehende Verbindungen eindeutig erkennbar sind. Daher kommt der Gestaltung der Übergänge zwischen den Netzabschnitten eine besondere Bedeutung zu. Eine einheitliche Farbe für alle Radwege bietet klare Orientierung für alle Verkehrsteilnehmer*innen.
  • Attraktivität: Die Radwege sind so gestaltet, dass sie sich in die Umgebung einpassen und das Radfahren attraktiv ist. Hierzu zählen eine geringe Lärm- und Abgasbelästigung sowie die Führung durch ein möglichst reizvolles städtebauliches und landschaftliches Umfeld.
  • Sicherheit: Eine konsequente räumliche Trennung von Fahrrad, Auto- und Fußverkehr erhöht die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer\*innen signifikant. Längere und häufigere Grünphasen für Radfahrer*innen vermeiden das Überfahren von roten Ampeln durch Fahrradfahrer*innen. Zur Trennung der Verkehrsströme empfiehlt sich eine Ampelphase nur für Fahrräder und Fußgänger\*innen. Außerdem ist es essenziell Die Ampelphasen nach 19 Uhr, durch bspw. Bedarfsampeln fortzuführen.
  • Komfort: Die Führung der Radfahrer\*innen ermöglicht einen zügigen und störungsarmen Verkehrsfluss, was insbesondere durch die Minimierung der Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmer*innen und eine anspruchsgerechte Befahrbarkeit erreicht wird. Bedarfsgerecht sind Fahrradwege mit angemessener Breite und ohne Unebenheiten (Schwellen, Bordsteine, Schlaglöcher).

Wir fordern die SPD-Landtagsfraktion und die SPD-Bundestagsfraktion dazu auf, in der Landes- und Bundesregierung darauf hinzuwirken, dass Investitionen in das Radverkehrswegenetz nach diesen Prinzipien getätigt werden. Des weiteren fordern wir die Landesregierung auf, den Kommunen bei der Umsetzung dieser Prinzipien für deren kommunales Radverkehrswegenetz planerische Hilfestellung zu leisten.

Als Vorbild könnte bspw. das Niederländische Schnellradwege Netz genommen werden.

 

Beschluss

Annahme mit Änderungen