37/I/2025 SPD als Kümmerpartei

AntragstellerInnen:

Jusos Potsdam

Der Landesdelegiertenkonferenz möge beschließen:

SPD als Kümmerpartei

Die SPD muss (wieder) Kümmerpartei werden! In den Anfängen der Parteigeschichte war die SPD neben den Gewerkschaften eine Organisation, die für die Belange der Arbeiter:innen da war und bei der Bewältigung der Alltagsherausforderungen geholfen hat. Diese Tradition möchten wir wieder beleben. In diesem Zuge soll bei den SPD-Ortsverbänden (beispielsweise im Rahmen der Sprechstunden der Abgeordneten) Angebote geschaffen werden, Bürger:innen bei ihren Alltagsproblemen zu unterstützen. Wir fordern in einem ersten Schritt den SPD-Landesvorstand dazu auf, dieses Programm als eine Art Pilotprojekt aufzusetzen.

Begründung:

Unter der Unterstützung bei Alltagsproblemen verstehen wir vor allem das Ausfüllen von Anträgen wie BAföG (dies konkret könnte auch durch die Hochschulgruppen passieren), Wohngeld, Bürger:innengeld usw. Auch digitale Angebote könnten darunter fallen. Als Beispiel dafür könnten entsprechende Plattformen der Partei Die Linke dienen, bei denen überprüft wurde, ob die Miet- und Heizpreise innerhalb der gesetzlichen Vorschriften sind.

Damit erhoffen wir uns, die Bürger:innen wieder mehr in ihren tatsächlichen Lebensrealitäten abzuholen und glaubhaft vermitteln zu können, dass die SPD für die Bürger:innen da ist und sich für sie einsetzt. Im Optimalfall wirkt sich dies auch positiv auf die Wahlergebnisse auf.

Natürlich braucht es auch die entsprechenden personellen Kapazitäten, weshalb es gemeinsame Anstrengungen über die Ortsvereine hinaus braucht. Hierfür ist es beispielsweise notwendig, dass Genoss:innen aus mitgliederstarken Strukturen (in den Städten) die dünner besetzten Verbände im ländlichen Raum unterstützen.

Das Projekt steht und fällt mit der Beteiligung der Genoss:innen. Deshalb wollen wir damit zunächst bei uns im Brandenburger Landesverband starten. Bei Erfolg wäre eine Ausweitung auf die Bundesebene der nächste logische Schritt.

Die Aktion könnte auch Teil einer Kampagne zur Mitgliedergewinnung sein, da sich ein Image als bürger:innennahe Kümmerpartei sicherlich gut vermarkten lässt. Mit mehr Mitglieder lässt sich die Aktion dann auch leichter stemmen.

Vorstellbar ist auch, die Aktion - im Geiste der ursprünglichen Tradition - gemeinsam mit den Gewerkschaften durchzuführen, um auch hier die Vernetzung zu stärken.

Empfehlung der Antragskommission:

Änderungsanträge

  • Ä1 zum 37/I/2025

    AntragstellerInnen:

    Jusos Oberhavel

    Der möge beschließen:

    Seite , Zeile Ab 4, Ändern

    Im Antragstext wird soll ab Zeile 4 zu folgendem geändert werden:

    „In diesem Zuge soll bei den SPD-Ortsverbänden oder SPD-Unterbezirken (beispielsweise im Rahmen der Sprechstunden der Abgeordneten) Angebote geschaffen werden, Bürger:innen bei ihren AlltagsProblemen zu unterstützen, so wie Netzwerke zu Sozialhilfeverbänden und -Beratungsstellen zu fördern. Die Abgeordneten werden aufgefordert, mindestens einmal wöchentlich eine barrierefreie Bürger:innensprechstunde in ihren Wahlkreisbüros anzubieten. Wir fordern in einem ersten Schritt den SPD-Landesvorstand dazu auf, dieses Programm als eine Art Pilotprojekt aufzusetzen“

    Begründung:

    Zur Änderung in Zeile 7: Insbesondere in ländlichen Regionen ist es Ortsvereinen mitnichten möglich, Bürger*innen Sprechstunden anzubieten oder gar beim Ausfüllen von Anträgen zu unterstützen. Deshalb sollte die Möglichkeit eingeräumt werden, dass diese Aufgaben von den Unterbezirken wahrgenommen werden.

    Zu Änderungen/Ergänzungen in Zeile 5-6: Als politische Partei liegt unser Aufgabenbereich in der Formulierung und Umsetzung von Politikinhalten. Wir sollten Unterstützungsangebote, bei bestehenden Bedarfen, institutionalisieren, statt parteiliche oder gar ehrenamtliche Ressourcen dafür zu verwenden. Viel mehr müssen Netzwerke zu Sozialhilfeverbänden und -Beratungsstellen ausgebaut werden, um Bürger*innen bei Anliegen an Expert*innen weiterleiten zu können.

    Zur Ergänzung nach Zeile 6: Tatsächliches Reaktions- und Veränderungspotenzial bezüglich der von Bürger*innen geäußerten Probleme liegt bei den Abgeordneten. Deshalb sollten sie primär diejenigen sein, die dazu angehalten werden, Sprechstunden anzubieten.